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Tun­nel­si­cher­heit: Übung im Lilienbergtunnel

Es kommt nicht ganz von Unge­fähr, dass vie­le Auto­fah­rer ein mul­mi­ges Gefühl über­kommt, wenn Sie in einen Tun­nel ein­fah­ren. Ganz beson­ders dann, wenn die­ser sehr lang ist. Öster­reichs Tun­nel gehö­ren zwar zu den sichers­ten in Euro­pa. Den­noch gab es 2019 mehr als 600 regis­trier­te Unfäl­le in Tun­neln. Obwohl die meis­ten die­ser Unfäl­le glimpf­lich enden, neh­men wir sie zum Anlass für aus­führ­li­che Übun­gen — wie es auch am ver­gan­ge­nen Mon­tag der Fall war.

Durch die plan­mä­ßi­ge Sper­re der Stra­ßen­meis­te­rei hat­te die FF Völ­ker­markt dies­mal die Chan­ce den Tun­nel gemein­sam mit den Feu­er­weh­ren Tai­n­ach, St. Mar­ga­re­then ob Töl­ler­berg und Gat­ters­dorf zu beüben.

Übungs­an­nah­me war ein LKW Brand im Tun­nel, der Fah­rer flüch­te­te über den Ret­tungs­stol­len. Nach­kom­men­de PKWs konn­ten nicht recht­zei­tig abbrem­sen und so ereig­ne­te sich zusätz­lich ein Unfall mit zwei ein­ge­klemm­ten Per­so­nen. Annah­me war eben­falls das die Hydran­ten im Tun­nel aus­ge­fal­len sind.

Der Ein­satz­lei­ter der FF Völ­ker­markt HBI Ben­ja­min Han­s­chitz ent­schied das Vor­ge­hen über den Ret­tungs­stol­len Nord­por­tal. Die gesam­te Besat­zung des KRFS Tun­nel (inklu­si­ve Fah­rer), das für die­sen Tun­nel ange­kauft wur­de, rüs­te­te sich mit schwe­rem Atem­schutz aus und wur­de zu aller erst in den Ret­tungs­stol­len geschickt um mit der Per­so­nen­ber­gung zu begin­nen. Als zusätz­li­che Ven­ti­la­ti­on wur­de das TAF Völ­ker­markt vor dem Tun­nel als Über­druck­be­lüf­tung in Stel­lung gebracht um den Ret­tungs­stol­len rauch­frei zu hal­ten. Am Ein­gang des Nord­por­ta­les wur­den das zwei­te Unfall­fahr­zeug und der Tank 1000 in Stel­lung gebracht, um nach gelösch­tem Brand die Mann­schaft im Tun­nel zu ver­stär­ken und die zwei­te Per­son zu bergen.

Die regel­mä­ßi­ge Beübung des Lili­en­berg­tun­nels ist sehr wich­tig, damit die Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den die Ört­lich­kei­ten ken­nen ler­nen um im Ein­satz­fall gut gerüs­tet zu sein. Das Ret­ten einer ein­ge­klemm­ten Per­son mit hydrau­li­schen Ret­tungs­ge­rät unter schwe­rem Atem­schutz stellt eine sehr hohe Belas­tung für das Team dar. Eben­falls das Vor­ge­hen in einen lan­gen Tun­nel unter Atem­schutz und die Brand­be­kämp­fung Vor­ort. Bei so einem Groß­ereig­nis wur­de auch eine Füh­rungs­un­ter­stüt­zung ein­ge­rich­tet, um die Lage zu doku­men­tie­ren und den Ein­satz­lei­ter zu unter­stüt­zen. Alles in allem war es eine sehr gelun­ge­ne Übung. Ich möch­te mich bei allen teil­neh­men­den Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den recht herz­lich bedanken.

Ein­satz­lei­ter & Kom­man­dant der FFVK HBI Ben­ja­min Hanschitz

Die nach­kom­men­den Feu­er­weh­ren Tai­n­ach, St. Mar­ga­re­then und Gat­ters­dorf über­nah­men den Auf­bau der Schlauch­lei­tung durch den Ret­tungs­tun­nel und die Brand­be­kämp­fung mit schwe­rem Atem­schutz im Tun­nel. Die Übung konn­te nach 40 Minu­ten been­det wer­den. Danach lud der Bür­ger­meis­ter der Stadt­ge­mein­de Völ­ker­markt, Mar­kus Lakounigg auf ein Essen in das Feu­er­wehr­zen­trum Völ­ker­markt ein.

Fotos: HFM Mar­ti­na Steinacher, OFM Gün­ther Kriegl